Der Lack ist ab, aber die Grundierung ist noch top!
Die Thematik ist bekannt: Fast alle Leistungsträger des Teams haben das 40. Lebensjahr überschritten, euphemistisch könnte man sagen, dass wir nicht mehr in Topform sind, zumal das letzte „richtige“ Training 15 Jahre her ist. Zudem spielen wir meistens gegen Spieler die deutlich jünger sind. Nach der Saison 2014/15 und dem 7. Meistertitel in 8 Jahren, gab es daher schon erste Überlegen einiger langjähriger Spieler mit dem Spielbetrieb aufzuhören. Na ja, Basketball ist wie ne Droge, daher haben wir einfach mal weitergespielt.
Es ist also an der Zeit nochmal einen Blick zurück zu werfen:
Es begann im Jahr 2007, die 1. Mannschaft des TSV war gerade in die Oberliga aufgestiegen. Mehrere Spieler, die schon höherklassig unterwegs waren, wollten sich den Stress mit mehrmaligem Training in der Woche und weiten Auswärtsfahrten nicht mehr antun. Zumal sich mit 30+ die Prioritäten ändern: Familien werden gegründet, im Job startet man durch, da will man nicht mehr die meiste Zeit in der Halle stehen. Viele Gegner oder Mitspieler der vorangegangenen Dekade haben dann mit 30 auch aufgehört organisierten Basketball zu spielen (böse Zungen behaupten das auch von uns). Allerdings wollten wir noch nicht ganz aufhören, sondern noch weiterhin dem Basketball frönen – nur zu unseren Bedingungen: ungezwungen, mit einem großen Anteil 3. Halbzeit, einem Spielereinwechsler statt einem Trainer, keinen taktischen Vorgaben, keinem Training, sondern einmal die Woche (wenn überhaupt) einfach nur „wildes“ Zocken. Ein Traum nach so vielen Jahren Linienpendel, Zirkeltraining, Saisonvorbereitungen im Hochsommer oder auch Trainingseinheiten in denen ausschließlich Taktik studiert wurde. Für uns galt ab 2007: diesen Basketball haben wir hinter uns! Die richtige Liga dafür? A-Klasse oder Bezirksliga? Nun ja, in der A-Klasse muss man beginnen, ganz unten. Da waren wir auch recht schnell Meister und wir kamen auch zur Einsicht, dass es eine Liga höher sein sollte. Also, auf in die Bezirksliga. Zum einen muss man nicht mehr so weit fahren, Kröv, Zell oder Bitburg sind schon die weitesten Auswärtsfahrten, es ist also übersichtlich und zeitsparend. Zudem gibt es in den meisten Teams durchaus Spieler, die ebenfalls älter sind und ein hohes Niveau haben, mitunter auch sehr talentierte Spieler. Dennoch wurden wir auch hier schnell Meister, wir standen ja teilweise noch gut „im Saft“. Also 2007-08. Und so setzte sich das Jahr für Jahr fort, mal mit mehr Widerstand, mal mit weniger Widerstand der Gegner. Auf die möglichen Aufstiege haben wir verzichtet, da man ab der Landesliga dann doch wieder organisierten Basketball mit weiteren Auswärtsfahrten absolvieren muss.
Unsere Basketballspiele waren für den neutralen Zuschauer allerdings nicht immer schön anzusehen, aber am Ende sind wir fast immer als Sieger vom Platz gegangen, wovon ja auch die 7 Titel zeugen. Wir konnten uns immer auf unsere gute Verteidigung, mehrere Jahre die Beste der Liga, verlassen und haben in der Offensive meist unseren Stil durchgedrückt. Masse und Größe seien hier mal als Stichworte erwähnt. Wer uns schon mal „in Aktion“ gesehen hat, weiß worauf der Pressesprecher hinaus will. Eine Saison konnten wir sogar alle Spiele für uns entscheiden. Wir konnten auch mal 57 Heimspiele in Folge gewinnen (über mehrere Jahre verteilt versteht sich). Sprich, wir haben die Bezirksliga über Jahre dominiert und dabei wirklich starke Teams hinter uns gelassen (Wittlich, Konz, TVG 2 seien hier mal genannt). 2014/15 waren wir dann ein bisschen satt, es kamen aber auch wieder bessere Teams in die Liga, v.a. die MJC um Bitter, Schuler, später Laas, Johnson, Perez und Co..
Es folgten ein paar magere Jahre (z.B. Platz 5 in der Saison 2016/17), da wie oben schon erwähnt, verschiedene Leistungsträger aufhören mussten (Fuxxa, Downtown, Euro, Paddoc, …) oder sie sind beruflich verzogen (Ickic, Flash, Matze, Robin, Oskar, Will, d`Nagel). Natürlich sind die verbliebenen Spieler auch einfach älter geworden.
Auf der anderen Seite kamen und kommen immer wieder neue Spieler in die Mannschaft, hier seien vor allem mal Galli oder Danny als langjährige TSV-ler genannt, die das Niveau und die Geschwindigkeit deutlich gehoben haben. Simon, Wolfgang, Björn, AB, in den letzten 3-4 Jahren haben wir in Sachen Qualität wieder merklich aufgerüstet, so dass wir wieder „titelfähig“ waren. Dies hat sich in der aktuellen Saison auch in der Meisterschaft 2021-22 und dem 9. Titel gezeigt hat. Titel Nr. 8 hatten wir schon vor Corona eingetütet.
Das Schöne ist, dass auch Spieler wieder aktiv werden, die zwischenzeitlich pausiert haben: wie z.B. Cosmo Schmitz oder Mr. Liquid aus Föhren. Und der Altmeister ist immer noch da. Und so spielen wir noch weiter, immer weiter. In der separaten Ü40-Meisterschaft übrigens erstmals zusammen sehr erfolgreich mit der MJC. Und hier wartet Mitte Mai sogar noch die deutsche Meisterschaft, dann spielen die besten 8 Teams in Berlin um den Titel.