Traumschleife des Manternacher Fiels

Am 2. Juli 2017 trafen sich 13 unentwegte Wanderer mit Enkelkind und Hund auf dem Parkplatz am Treff und fuhren in das nahegelegene Naturschutzgebiet „Manternacher Fiels“ direkt hinter Mertert. Sie trotzten den ungünstigen Wettervorhersagen und wurden dafür durch angenehm kühles, ganz überwiegend trockenes Wanderwetter belohnt. Der gut ausgeschilderte Wanderweg folgte einer sehr abwechslungsreichen Wanderroute durch die 8 sehr unterschiedliche Lebensraumtypen des Naturwaldreservates. Auch zwischenzeitlich Schuhreparaturen ließen uns nicht entmutigen, sie steigerten im Gegenteil den Erlebniswert der Wanderung.

Herzstück der Manternacher Fiels ist der naturbelassenen und seit über 60 Jahren nicht mehr bewirtschaftete Schluchtwald mit seinem Edelholzbestand aus mächtigen Eschen, Linden, Ulmen und Ahorn, einigen wenigen Buchen auf dem weniger besonnten und feuchteren Südhang des Flüsschens Syr. Der südexposierte Nordhang ist wesentlich trockener und wärmer, fast mediterraner. Dort zeugen Trockenmauern von der Bewirtschaftung bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts. Einen Weinberg mitten im Eichen-, Buchen- und Elsbeerenwald unterhalb der Muschelkalksteilwände haben wir noch gefunden. Mittagspause war auf dem Aussichtspunkt auf der Oberkante der Muschelkalkfelsen an der südexponierten Talflanke des Naturschutzgebietes mit weitem Blick auf das Munschecker Plateau bis hin zum entfernten Moseltal.

Durch das romantische Schlammbachtal ging es hinauf auf das intensiv landwirtschaftlich genutzte Lellinger Plateau, der weite Blick tat den Augen wohl. Begleitet von weiten Getreidefeldern auf der einen, alten Streuobstwiesen auf der anderen Seite kehrten wir in das Syrtal zurück, Trockenmauern zeugten von früherer landwirtschaftlicher Nutzung. Im Syrtal standen die verfallenen Zeugen der früheren industriellen Nutzung der Wasserkraft als Energiequelle für ehemals 15 Mühlen, alte Stauwehre, Mühlenkanäle, Aquädukte und die Ruinen der alten Getreide- und Holzmühlen, heute alles überwuchert von der bodennahen Vegetation.

Den Abschluss bildete ein Besuch in Hildes Bauernstübchen bei selbstgebackenem Kuchen in Winterdorf. Es war eine erlebnisreiche, durch einige Auf- und Abstiege auch körperlich durchaus fordernde Wanderung durch das den meisten Teilnehmern unbekannte Naturschutzgebiet „Manternacher Fiels“ im nahen benachbarten Luxemburg.